Oberstufenzentrum Landkreis Teltow-Fläming
Unsere Exkursion nach Beelitz-Heilstätten
Nicht auf der Suche nach dem Tuberkel, jedoch nach ganz viel Geschichte, haben die Schüler*innen der 13. Klasse zu Beginn des Schuljahres 2022/23 die Ruinen der
Heilstätten bei Beelitz erkundet.
Im Rahmen der Unterrichtsreihe zum Thema „Industrialisierung und soziale Frage“
ist es wohl ein Muss für alle Brandenburger und
Brandenburgerinnen sich einmal anzuschauen, was hier direkt vor Ort ab 1898
erbaut worden ist, um der damaligen Volkskrankheit „Tuberkulose“ Herr zu
werden. Von den ehemaligen Lungenheilstätten samt Klinikkomplex, Badehaus,
Waschhäusern und eigenem Heizhaus
– damals technisch absolut fortschrittlich und einzigartig - blieben uns nach dem Abzug des russischen
Militärs 1994 (davor wurde dort sogar Erich Honecker höchst selbst behandelt)
ein paar baufällige Häuser übrig, deren Restauration bis heute andauert und sie
somit langsam und ganz behutsam aus ihrem Dornröschenschlaf weckt.
Unser überaus fachkundiger Guide geleitete uns durch diesen
„Lost Place“, indem er uns sowohl viele interessante Informationen über die
Architektur – die Villeroy-und-Boch-Fliesen sind bis heute erhalten -, als auch
über die Geschichte, die dieses Gebäude durchlebt hat, dargeboten hat. Diesen
unvergleichlichen Streifzug durch die Geschichte unterfütterte er stets mit
netten Anekdoten und einer kleinen Geistergeschichte, nach der es angeblich des
nachts spuke und ein Gespenst durch die Gänge und das Badehaus wandle.
Die Heilstätten sind auf jeden Fall immer eine Reise wert, gerade weil
sie Geschichte so lebendig machen und die Schüler*innen, losgelöst vom
textgebundenen Unterricht, in die historischen Kontexte eintauchen bzw. zum
Historiker selbst werden lassen: denn zu entdecken wird es dort wohl immer
etwas Neues geben.
WEL