Bericht zur Juniorwahl an unserer Schule
In der vergangenen Woche hatten wir die Gelegenheit, im Rahmen der Juniorwahl zur Bundestagswahl 2025 den Wahlprozess realitätsnah zu erleben. Die Juniorwahl ist ein Projekt zur politischen Bildung, das Jugendlichen die Möglichkeit gibt, sich mit demokratischen Abläufen vertraut zu machen und selbst eine Wahl durchzuführen.
Vorbereitung und Durchführung
Zur Vorbereitung haben wir uns intensiv mit den Parteien, ihren Programmen und den Kandidaten auseinandergesetzt. Wir haben Informationsmaterialien genutzt, Plakate erstellt und in unseren Klassen über politische Themen diskutiert, sowie außerhalb der Schule. Ziel war es, dass alle Schülerinnen und Schüler von der Juniorwahl erfahren. Dabei haben wir gemerkt, dass es gar nicht so leicht ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, wenn man sich vorher nicht wirklich mit Politik beschäftigt hat.
Am vergangenen Donnerstag, dem Wahltag, fand die Wahl unter realistischen Bedingungen statt. Wir wurden zu verschiedenen Zeiten eingeteilt um die Klassen aus dem Unterricht in unsere Aula zu führen. Wir harkten ihre Wahlbescheinigung ab und gaben den Wählern ihre Stimmzettel. Am Ende wurde noch einmal doppelt Abgeharkt um sicher zu gehen, dass alle ihren Stimmzettel abgeben haben.
Insgesamt waren 319 Schülerinnen und Schüler wahlberechtigt. Laut abgegebenen Stimmzetteln nahmen 250 von ihnen teil. Im abgeharkten Wählerverzeichnis waren 249 Stimmen erfasst. Von den abgegebenen Stimmen waren 9 ungültig. Die Anzahl der gültigen Erststimmen betrug 239, die Anzahl der gültigen Zweitstimmen 241. Die Wahlbeteiligung lag damit bei 78,37 %, was zeigt, dass sich die meisten von uns wirklich für das Thema interessiert haben.
Wahlergebnisse
Bei der Erststimme erhielt Robert Kosin mit 73 Stimmen (31 %) die meisten Stimmen. Knapp dahinter folgte Steffen Kotré mit 71 Stimmen (30 %). Jana Schimke bekam 41 Stimmen (17 %), gefolgt von Anja Soheam mit 36 Stimmen (15 %). Thomas Hufnagel erhielt 11 Stimmen (5 %), Sascha Loy 4 Stimmen (2 %) und Dr. Andrea Lübcke 3 Stimmen (1 %).
Bei der Zweitstimme entfielen 70 Stimmen (29 %) auf die AfD und ebenso 70 Stimmen (29 %) auf die CDU. Die Linke erhielt 68 Stimmen (28 %), die SPD 31 Stimmen (13 %). Die FDP kam auf 7 Stimmen (3 %), die Grünen auf 6 Stimmen (2 %) und die Freien Wähler auf 3 Stimmen (1 %). Die Tierschutzpartei erhielt 12 Stimmen (5 %), Die PARTEI 4 Stimmen (2 %), Volt 2 Stimmen (1 %), die MLPD 1 Stimme, das BSW 19 Stimmen (8 %) und die MERA 25 sowie die ÖDP je eine Stimme (0 %).
Unsere Erfahrungen und Reflexion
Die Juniorwahl war für uns eine spannende Erfahrung. Wir haben gemerkt, dass Wahlen nicht einfach nur ein Kreuz auf einem Zettel sind, sondern dass man sich vorher wirklich Gedanken machen muss. Dank der Vorbereitung des Politik Unterrichts konnten wir uns eine Meinung bilden und diese austragen. Es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Meinungen sind und dass es oft gar nicht nur eine „richtige“ Entscheidung gibt.
Besonders spannend war auch der Wahltag selbst. Der ganze Ablauf mit Wahlkabinen, Stimmzetteln und der Auszählung hat uns gezeigt, wie viel Organisation hinter einer Wahl steckt. Einige von uns durften sogar als Wahlhelfer mitmachen und haben erlebt, dass es eine echte Verantwortung ist, dafür zu sorgen, dass alles korrekt abläuft.
Wahlberechtige 319
Anzahl Wählende laut abgegebenen Stimmzetteln 250
davon ungültig 9
Wahlbeteiligung: 78,37%
Insgesamt hat uns die Juniorwahl deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich eine eigene politische Meinung zu bilden. Auch wenn wir noch nicht alle wählen dürfen,
war es ein guter Vorgeschmack darauf, was uns in ein paar Jahren erwartet. Wir sind uns jetzt bewusst, dass unsere Stimme etwas bewirken kann – und dass es sich lohnt, sich mit Politik zu beschäftigen.
Bericht zur Juniorwahl 2025 in Deutschland
Die Juniorwahl 2025 fand parallel zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 statt. Dieses bundesweite Schulprojekt ermöglichte es Schüler und Schülerinnen ab der 7. Klasse, den Wahlprozess realitätsnah zu erleben und sich aktiv mit Politik auseinanderzusetzen. 7.000 Schulen beteiligten sich an der Juniorwahl, die unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stand.
Ablauf der Juniorwahl
Vor der eigentlichen Wahl bereiteten sich die Jugendlichen im Unterricht auf den Wahlprozess vor. Sie lernten die Parteien, ihre Programme und die Bedeutung von Wahlen kennen. Anschließend wurde die Wahl unter realistischen Bedingungen durchgeführt mit Wahlkabinen, Stimmzetteln und einer offiziellen Auszählung der Stimmen.
Ergebnisse der Juniorwahl 2025
Die Stimmenauszählung zeigte eine deutliche Präferenz der jungen Wählerinnen und Wählern für linke Parteien.
Die Ergebnisse im Überblick:
Die Linke: 25,3 %.
CDU/CSU: 16,8 %
SPD: 15,5 %
AfD: 14,7 %
Bündnis 90/Die Grünen: 9,3 %
Sonstige Parteien (darunter FDP und BSW mit jeweils 4,7 %): 18,4 %
Diese Ergebnisse spiegeln das politische Interesse der jungen Generation wider und geben Einblicke in ihre politischen Einstellungen.
Bedeutung der Juniorwahl
Die Juniorwahl fördert das demokratische Bewusstsein junger Menschen, indem sie ihnen die Möglichkeit gibt, politische Prozesse hautnah zu erleben. Sie bietet eine wichtige Orientierung für Erstwählerinnen und Erstwähler und zeigt auf, welche Themen für die Jugend besonders relevant sind.
Insgesamt trägt die Juniorwahl zur politischen Bildung bei und unterstreicht die Bedeutung von Wahlen für die Demokratie.
Annemarie Obenhaus