Oberstufenzentrum Landkreis Teltow-Fläming
Ein Anliegen unserer Schule ist es, allen Schüler*innen eine sichere Umgebung zu bieten, in der sie
eigene Fähigkeiten entwickeln und ihre personalen Kompetenzen erweitern können. Besonders
wichtig ist uns dabei auch im täglichen Miteinander, dass sich unsere Schüler*innen gegenseitig
respektieren und sich gemeinsam Herausforderungen stellen.
Eine besondere Herausforderung für uns als Lehrer*innen stellen im Alltag zunehmend die
Voraussetzungen und Hintergründe unserer Schüler*innen dar, die sehr unterschiedlich sind. Im
Rahmen des ERASMUS+ finanzierten Projektes „Chancen von Heterogenität wahrnehmen und
nutzen“ bilden sich Lehrer*innen unserer Schule im europäischen Ausland fort, um unsere
Schüler*innen bestmöglich in ihrer sozialen Entwicklung zu unterstützen.
Zumeist reist eine Lehrkraft in den Ferien in ein anderes europäisches Land, um an einer Fortbildung
teilzunehmen. Thematische Schwerpunkte bilden etwa Handeln gegen Rassismus und
Diskriminierung, ADS/ADHS, Umgang mit Schüler*innen, die für sie belastende Erfahrungen gemacht
haben, sich beispielsweise geoutet haben, geflüchtet sind oder aus sozial schwierigen Verhältnissen
kommen. Dieses neue Wissen wird im Anschluss in der Projektgruppe ausgewertet sowie den
Kolleg*innen in Konferenzen vorgestellt und diskutiert, sodass alle Lehrer*innen und damit unsere
Schüler*innen davon profitieren können. Gefördert wird dieses Projekt von der EU mit insgesamt 21925 Euro.
"Das Seminar in Florenz hat uns dabei geholfen, die Herausforderungen von Kindern und
Jugendlichen mit AD(H)S bzw. mit einer Autismus-Spektrum-Störung besser verstehen zu können.
Dies geschah einerseits durch Fachinformationen zu den Ursachen und Auswirkungen der genannten Bedarfslagen, andererseits durch eindringliche Beiträge von Betroffenen.
Besonders wertvoll waren für uns als Lehrkräfte dann natürlich die inklusiven Handlungsstrategien für den pädagogischen Umgang mit diesen Schülern.
Derartiges Wissen erhöht unsere Handlungssicherheit im Unterricht, reduziert umgebungsbezogene Risikofaktoren und führt damit zu einer verbesserten Lernatmosphäre für alle am Unterricht Beteiligten."
Stephanie Hammer und Tobias Bärmann über ihre Teilnahme an der Fortbildung „Understanding and Supporting Students with ASD and ADHD“.
"Wir haben bei unserer Fortbildung oft Lernen mit Aktivität verbunden und eine Vielzahl neuer
Methoden kennengelernt, mit denen man akademische Ziele lehren und überprüfen kann.
Lehreraktivitäten wie Achtsamkeits- und Meditationsübungen sowie Spiele im Unterricht einzusetzen, um gemeinsam mehr Spaß zu haben sowie die Teambildung zu stärken, ist die Herausforderung, der wir uns nun, zurück im Schulalltag, stellen müssen. Motiviert durch das Miteinander im Kurs in Island ist es jetzt wichtig, den Schwung mitzunehmen, um vorgeschriebene Inhalte des Unterrichts anders darzubieten und mit neu erlernten Methoden zu verknüpfen."
Sylvia Gierschner und Ilona Lehmberg haben an dem Kurs „MINDFULNESS AND MEDITATION.Activities to create a calm,
happy
and successful classroom culture” in Island teilgenommen
"Ich fühle mich sensibilisiert für die Bedürfnisse von benachteiligten Menschen und bin überrascht,
dass Menschen mit mentalen, geistigen oder körperlichen Einschränkungen auf so viele Hindernisse in
ihrem Alltag stoßen.
Die Fortbildung hilft mir in meinem Handeln als Lehrerin, das Verhalten von „schwierigen“Schüler*innen anzunehmen, es zu hinterfragen und nach Wegen zu suchen, um sie bestmöglich zu unterstützen."
Marion von Miller über die Teilnahme an der Fortbildung „Sensitisation training with reference to migration, racism, discrimination, culture
and diversity with strategies for teaching these issues to diverse age groups” auf Island.
Eindrücke und Erkenntnisse aus den besuchten Seminarveranstaltungen:
"Ich habe verschiedene neue Methoden kennengelernt, um mich auf den Umgang mit SchülerInnen mit unterschiedlichen finanziellen, sozialen, sexuellen und kulturellen Schwierigkeiten einzustellen.
Durch Rollenspiele haben wir die Möglichkeit bekommen, uns in unterschiedliche benachteiligte Personen hineinzuversetzen und empathisch aufeinander einzugehen. Regelmäßige Reflexionen halfen dabei, das Gelernte aufzuarbeiten. Im Austausch mit den KollegInnen konnten wir nachvollziehen, wie in anderen Ländern mit Benachteiligungen umgegangen wird und feststellen,
dass sich die Herangehensweisen nicht sehr von unseren eigenen abweichen.
Durch nonverbale Methoden wie zum Beispiel Tanz und das Spiegeln der Körpersprache haben wir eine weitere Methode kennengelernt, wie wir Vertrauen zu anderen aufbauen können. Unterschiedliche Distanz und Toleranzaufgaben haben geholfen, Nähe aufzubauen bzw. Grenzen zu schaffen.
Der letzte Tag war der für mich beeindruckendsten. Wir haben im SOS-Kinderdorf gesehen, wie Kinder aus sozial oder finanziell schwachen Familien aufgefangen werden. Dort war es für mich besonders beeindruckend, den Zusammenhalt zwischen Familien und Jugendamt zu sehen, die den Jugendlichen nach erfolgreich abgeschlossener Schullaufbahn immer auch mit der Studienplatzsuche helfen und weiterhin in Verbindung bleiben."
Laura Cornely hat in den Winterferien an "Working with learners from vulnerable backgrounds" auf Teneriffa teilgenommen.
Chancen von Heterogenität wahrnehmen und nutzen
Lehrerfortbildungen 2023/24
"Ich empfinde die Teilnahme an dieser Fortbildung als eine große Bereicherung, da
jede/r Teilnehmer/in die Möglichkeit hatte, sich aktiv einzubringen und in den
Erfahrungsaustausch zu gehen.
Wir erhielten viele interessante Lösungsansätze für
den Umgang mit multikulturellen Klassen.
Das Angebot war vielfältig und ausgewogen.
Durch ein gutes kulturelles Angebot konnten wir Dublin und Umgebung näher
kennenlernen."
Beate Stecker hat in in Dublin vom 9. – 15. Juli 2023 in der Europass Teacher Academy an der Fortbildung "Unterstützung der Diversität
mit interkultureller Bildung im Klassenraum" teilgenommen.