Schüler gestalten die kahlen Wände im Oberstufenzentrum LudwigsfeldeLUDWIGSFELDE - Es sei erstaunlich, wie viel Talent und Witz in den Schülern schlummere, man müsse es nur herauslassen, sagte der Schulleiter des Oberstufenzentrums Teltow-Fläming Manfred Janusch. Nachdem der Eingangsbereich des Schulgebäudes bereits von Schülern der Fachrichtung Gestaltungstechnischer Assistent“ schöpferisch entwickelt wurde, haben sich auch die Schüler der 11. Klasse, die einen Fachoberschulabschluss für Sozialwesen ablegen wollen, mit ihrem Flur auseinander gesetzt. Statt kahler Wände oder eintöniger Farbflächen gibt es jetzt sechs großformatige Bilder zu den Themen Politik und Wahlen, Finanzkrise, Jugend, Drogen und Lust auf Zukunft. Letzteres steht unter dem Motto: Wer Bildung sucht, wird Zukunft haben. Die 21 Schüler der Klasse sind durch das Projekt näher zusammengerückt“, erklärt Klassenleiter und Fachlehrer für Politische Bildung Dieter Doms. Auch habe er kahle Schulwände noch nie besonders gemocht. Schon während seiner Zeit als Lehrer in Luckenwalde, in den 70er Jahren, hat er seine Klassenräume gestaltet. Schule sei kein Aufbewahrungsort, so Doms weiter, auch stünden die Schüler jetzt anders zur Wand. Es sind ihre eigenen Arbeiten, die sie achten und mit denen sie sich identifizieren.“ Das Lieblingsbild von Jan-Erik Hansen ist noch im Entstehen. Es zeigt einen älteren Politiker, der auf einen jungen Menschen trifft und ihn nach seinen Affären und korrupten Deals fragt. Weil der junge Mensch solches nicht vorweisen kann, wird er für die Politik als ungeeignet eingestuft. Maria Suhr, zukünftige Maler- und Lackiererin, hat die Schüler bei der handwerklichen Gestaltung unterstützt. Die 19-Jährige, die im nächsten Jahr ihre Ausbildung beendet, wollte ursprünglich Denkmalpflegerin und Kirchenmalerin werden. Ein seltener Beruf, den es so lange noch nicht gibt. Ich hätte dafür nach Bayern gemusst“, erzählt sie. Auf jeden Fall will sie sich weiter qualifizieren. Doch zunächst einmal freut sie sich, dass sie die Schüler bei ihrer Projektarbeit unterstützen konnte. Der Schulleiter dankte den Schülern fürs gelungene Projekt und spendierte der Klasse einen Bowlingabend beziehungsweise einen Kinobesuch. (Von Gudrun Ott)Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung- Zossener Rundschau vom 11.06.2009