Oberstufenzentrum Landkreis Teltow-Fläming
In unserer Projektwoche in Italien vom 06.-12. November 2022 haben wir das Ziel 9 (Industrie,
Innovation und Infrastruktur) der Agenda 2030 in den Blick genommen. Bei diesem Ziel geht es unter
anderem um nachhaltige und widerstandsfähige Infrastruktur und um eine nachhaltige
Industrialisierung. Geleitet wurden wir in der Projektwoche von den Fragen: Welche nachhaltigen
Infrastrukturen und Industrien gibt es? An welchen Stellen sind diese noch verbesserungswürdig?
Welche Visionen von einer nachhaltigen Infrastruktur gibt? Wo lassen sich Vorbilder entdecken?
Inwiefern kann kulturelles Erbe in eine nachhaltige Infrastruktur eingebunden werden?
Zur Beantwortung dieser Fragen haben wir einen Blick in den weltweit agierenden Pharmakonzern
„Candioli“ geworfen, sind in eine Fotoausstellung zur Agenda 2030 gegangen, wurden durch das
„grüne“ Einkaufszentrum Green Pea geführt, haben das Lavazza-Museum, das durch seine
nachhaltige Architektur besticht, besucht und eine themenbezogene Fahrradtour erhalten.
Sonntag
Am Sonntag, den 06. November 2022 ging es endlich los zur ersten Projektreise. Wir haben uns um
die Mittagszeit am BER getroffen und sind um 14:00 in den Flieger nach Mailand gestiegen. Von dort
aus ging es mit dem Bus nach Turin. Dort haben uns drei Schüler der italienischen Partnerschule
herzlich empfangen und uns zu unserem Hotel gebracht. Nachdem wir unsere Koffer und Taschen in
die Zimmer gebracht hatten, sind wir gemeinsam mit den Italienern Pizza essen gegangen. In dieser
Pizzeria waren bereits die Schüler unserer polnischen Partnerschule, sodass wir auch mit ihnen ein
freudiges Wiedersehen hatten. Anschließend sind wir direkt ins Hotel gegangen, um am nächsten
Morgen ausgeschlafen zu sein.
Montag
Ein paar Schüler*innen aus Italien haben uns am Morgen um 9 Uhr vom Hotel abgeholt, um uns
wohlbehalten zu deren Schule zu bringen. An der Schule angekommen führten sie uns zum
Aufenthaltsraum, wo Stühle und ein großer Tisch mit Kuchen und Broten für uns bereitstanden. Um
einander noch besser kennenzulernen, haben die Schüler*innen unserer italienischen Partnerschule
mit uns Kennlernspiele durchgeführt. Das erste Spiel war so, dass wir zwei Kreise bilden sollten und
zwar einen Innen- und einen Außenkreis. Nun stand immer eine Person vor einem und sollte zuerst
seinen Namen, Alter und Lieblingsfach sagen. Nach einer Minute drehte sich der Innenkreis, sodass
wieder jemand anderes vor einem stand. Jede neue Runde kam eine weitere Frage hinzu, sodass wir
alle am Ende mehr miteinander gesprochen haben und sogar gleiche Interessen gefunden haben.
Anschließend hatten wir bei einem weiteren Spiel viel Freude miteinander. Jeder musste lachen und
irgendwie hat man selber dann auch mitlachen müssen.
Besonders gefallen hat mir das Spiel ,,Guess The Song“. Wir sollten uns in verschiedenen Gruppen
zusammenfinden und dann gemeinsam Songs erraten. Natürlich hatte mein Team ,,Teen Titans“
gewonnen. Aber gewinnen ist nicht alles. Wir hatten alle gemeinsam viel Spaß gehabt. Unser
Mittagessen haben die Italiener sogar selber gemacht. Es war köstlich. Ungewöhnlich für mich war,
dass die Italiener 4 Tischtennisplatten im Aufenthaltsraum hatten. Das machte mich etwas neidisch,
da meine Schule so etwas nicht hat. Jedenfalls haben wir dann auch Tischtennis gespielt.
Im Anschluss an dieses tolle warm-up haben wir uns theoretisch mit dem Ziel 9 der Agenda 2030
auseinandergesetzt und uns damit inhaltlich auf die Woche eingestimmt. Schließlich haben wir
diesen Tag mit einem Volleyball-Wettbewerb abgeschlossen.
Etwas, woran ich mich besonders gern erinnere, ist das gemeinsame Tanzen. Das hat echt Spaß
gemacht. Die italienischen Schüler*innen haben einfach Musik angemacht, angefangen zu tanzen
und alle anderen haben mitgemacht.
Dienstag
Am Dienstag sind wir um 9.00 Uhr an unserer Partnerschule gestartet. Nach ungefähr 45 Minuten
Fahrt sind wir dann bei dem Pharmaunternehmen „Candioli Pharma“ angekommen. Dort haben wir
ein Video über das Unternehmen geschaut. Dabei haben wir erfahren, dass es dieses Unternehmen
seit 140 Jahren gibt und es ursprünglich in einem Labor einer Familienapotheke entstanden ist.
Außerdem wurde in dem Video erzählt, dass sie hauptsächlich Medizin für Tiere herstellen, aber auch
ein kleines Angebot für Menschen haben. Anschließend haben sie uns noch die Lagerhalle gezeigt
und erklärt, wie sie nachhaltiger produzieren bzw. verpacken wollen. Hierbei möchte das
Unternehmen zum Beispiel aus alten Pappkartons Füllmaterial für neue Pakete machen und spezielle
Folie benutzen, welche nicht so umweltschädlich ist wie normale Plastikfolie. Dann sind wir in die
Innenstadt von Turin gefahren. Wir waren mit den italienischen Schüler*innen etwas Kleines essen
und sie haben uns die Shoppingmeile in der Altstadt gezeigt. Diese war total schön. In der einen
Reihe waren viele teure Marken wie Gucci, Montblanc und Chanel. Es gab dort aber auch viele
normale Läden wie zum Beispiel H&M oder Zara. Am Nachmittag haben wir in dem „Musei Reali“
eine Führung durch die Fotoausstellung „Focus on Future“ gemacht. Dort waren zu jedem Ziel der
Agenda 2030 Fotos ausgestellt. Es war sehr interessant zu sehen, wie verschieden und teilweise auch
gleich die Fotografen Fotos zu den einzelnen Zielen geschossen haben.
Mittwoch
Am 9. November 2022 haben wir das Einkaufszentrum Green Pea, das sich direkt neben der
ehemaligen Turiner Fiat-Fabrik Lingotto befindet, besucht. Green Pea – Grüne Erbse ist ein
nachhaltiges Einkaufszentrum. Interessant sind sowohl die Architektur als auch die angebotenen
Produkte. Das Gebäude besteht überwiegend aus recyceltem Holz sowie Glas und entspricht den
höchsten energetischen Nachhaltigkeitskriterien. Innen gibt es ausschließlich Produkte, die
besonders nachhaltig in der Herstellung, aber auch in der Verwendung sind. So sind im Erdgeschoss
elektrische und hybride Verkehrsmittel sowie elektrische Geräte, wie Telefone und Smartwatches, zu
bestaunen. Ferner gibt es dort einen Museumsteil, in dem man erfahren kann, an welchen Stellen
der Stadt Turin Nachhaltigkeit sehr gut gelebt wird. In der ersten Etage werden verschiedenste
Produkte für das Wohnen angeboten, wie etwa Möbel, Kühlschränke, Waschmaschinen und
Dekorationsartikel. Die zweite Etage widmet sich der grünen Bekleidung, Kosmetikkollektionen und
Büchern. Auch hier werden die Produkte aufgrund ihrer hohen Qualität und Nachhaltigkeit
ausgewählt. «Taste: meet and eat» heißt die dritte Etage, in der es um die italienische Kultur geht.
Die Dachetage wird als „Otium“ bezeichnet. Dort gibt es einen schönen Spabereich mit Lounge-Bar,
Sauna und Turins erstem Infinity-Pool.
Donnerstag
Am Donnerstag haben wir um 8 Uhr das bekannte Film–Museum „Mole Antonellina“ besucht, um
uns Inspirationen für die Gestaltung unseres Projektvideos zu holen. Dabei haben wir viel über die
Herstellung und über den Ablauf eines Filmes erfahren. An interaktiven Stationen konnten wir selbst
schauen, wie man etwa vor einem Greenscreen aussieht. Weiterhin konnten wir echte Filmrequisiten
bewundern. Am Nachmittag sind wir gemeinsam durch die Stadt gelaufen, um das Lavazza-Museum
besuchen zu können. Dort haben wir Informationen über die nachhaltige Architektur des Gebäudes,
das den höchsten Ansprüchen von Nachhaltigkeit entspricht, erhalten. Ferner wurden wir aufklärt
über das „Blend for Better“-Manifest der Lavazza Group und damit über die Grundsätze des
nachhaltigen Produzierens von Lavazza-Kaffee. Nebenbei gab es natürlich auch Informationen über
die Geschichte des Unternehmens und die Herstellung von Kaffee. Am Ende unseres Rundgangs
durften wir alle einen Kirsch-aromatisierten Sirup mit frisch gefiltertem Kaffeeextrakt und Chips mit
Kaffeepulver kosten.
Freitag
Am Freitag, dem letzten Tag, ging es mit dem Fahrrad auf eine Sightseeing-Tour durch Turin.
Während dieser Tour wurde uns von einem Tourguide viel über verschiedene Sehenswürdigkeiten
erzählt. Zu sehen gab es unter anderem Kirchen, wichtige historische Gebäude, Statuen, den
Hauptfluss Po und eine Nachbildung der historischen Altstadt. Am Ende der Tour befanden wir uns
bei Politecnico. Politecnico ist eine staatliche ingenieurswissenschaftliche technische Universität.
Dort haben wir einen zweistündigen Workshop zum Thema kollaborative Technologien im Kontext
des Kulturellen Erbes durchgeführt. In diesem Workshop wurde uns viel darüber erzählt, was Erbe
überhaupt ist, was es für verschiedene Menschen bedeutet und wie ein Erbe überhaupt aussehen
kann. Nach diesem Vortrag haben wir uns in Turin unter anderem die Sehenswürdigkeiten
angeschaut und überlegt, inwiefern diese für die Menschen ein kulturelles Erbe darstellen könnten.
Den letzten Abend ließen wir letztendlich mit einem gemeinsamen Essen bei der Pizzeria Berberè
ausklingen.
SamstagAm Samstag haben wir um 8.00 Uhr mit zwei Taxis unseren Heimweg angetreten und sind zum
Flughafen Mailand-Malpensa gefahren. Dort angekommen, haben wir uns zum Check-in begeben
und hatten danach noch zweieinhalb Stunden Freizeit. In dieser Zeit konnten wir uns Essen und
Trinken für den Flug kaufen. Manche von uns haben sich noch in einem kleinen Restaurant einen
Burger mit Pommes bestellt. Gegen 13 Uhr flogen wir Richtung Heimat, wo wir um 14.30 Uhr
gelandet sind. Nach einem Gruppenfoto mit Sicht auf den BER haben wir uns verabschiedet und alle
konnten ihre Liebsten wieder in den Arm nehmen.