Oberstufenzentrum Landkreis Teltow-Fläming
Norwegen, Gjøvik (05.02.2023-11.02.2023)
Am Sonntag, den 05.02.2023, flogen wir im Rahmen des Erasmus+ Projektes nach Norwegen, wo wir eine Woche mit den Austauschschüler*innen aus Italien, Polen und Norwegen Zeit verbrachten. Ziel war es, herauszufinden, wie das Land das Ziel 12 der Agenda 2030 umsetzt, in dem es um die Sicherstellung von nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern geht.
Am Flughafen in Oslo angekommen, ging es dann erstmal mit der Bahn Richtung Gjøvik, wo die norwegischen Lehrer_innen uns empfingen und ins Hostel brachten.
Am Montag, den 06.02.2023, durften wir zunächst einmal die norwegische Schule besuchen, die in der Form vergleichbar ist mit unserem OSZ. Die Schüler*innen können hier eine Ausbildung machen oder die Oberstufe besuchen. Besonders beeindruckt haben uns die Vielzahl an schuleigenen Tieren, wie zum Beispiel Schafe, Kühe, Schweine und Pferde. Die Schüler*innen kümmern sich dort selbst um die Tiere. Sogar am Wochenende können sie bei ihnen bleiben und sich zum Beispiel um die Pferde
kümmern.
Die Schule hat darüber hinaus ihre eigene Biogasanlage, die zum Beheizen der Schule genutzt wird. Eine eigene Werkstatt, in der die Schüler*innen zum Beispiel aus Metall Heuraufen bauen
können, gehört auch zur Ausstattung. Abends konnten wir dann noch bei Wintersportaktivitäten, wie z.B. Schlittenfahren oder Eislaufen, die Schneelandschaft genießen
Am Dienstag, den 07.02.2023, wurden wir von den Bussen der Schule (Lena-Valle) abgeholt, um zu einem Waldstück zu fahren, wo wir den Schüler*innen und ihren Lehrer*innen bei ihrer Arbeit mit
Baggern zusehen durften. Es war beeindruckend zu sehen, wie die jungen Menschen selbst einen großen Bagger betätigten und Bäume fällten. Für uns wurde dann ein Lagerfeuer gemacht, an dem wir
heißen Kaffee trinken, Kuchen essen und uns mit den Norwegern austauschen konnten. Auch hier hatten wir Gelegenheit, die Schneelandschaft zu genießen.
Später ging es dann noch an die NTNU, eine Universität für Technik, in der uns erklärt wurde, wie die Holzproduktion nachhaltig gelingen kann. Abgerundet wurde der Tag mit der „Motor Night“, die jedes
Jahr von der Schule organisiert und durchgeführt wird. Dort wurden viele Maschinen ausgestellt, unter anderem Traktoren, Autos, Motorräder und Kräne, die in der Schule genutzt werden.Die Hersteller stellen der Schule oft die neuesten Geräte zur Verfügung, damit die Schüler*innen an den besten Geräten lernen können.
Am Mittwoch durften wir dann lernen, was mit den gefällten Bäumen passiert. Wir fuhren direkt zur Holzverarbeitung, Moelven. Dort erfuhren wir, wie das Holz Schritt für Schritt verarbeitet wird. Wir lernten, wie aus einem kleinen Balken ein riesiger Balken wurde. Dank einer nachhaltigen Produktion und Verarbeitung entstehen die Balken sowie die daraus hergestellten Holzgebäude mit einer CO2-negativen Bilanz.
Direkt im Anschluss fuhren wir zum Wood Hotel, welches das höchste Holzgebäude der Welt ist. Dies wurde fast ausschließlich aus den Balken gebaut, welche wir uns vorher bei Moelven angeschaut hatten. Da das Holz, aus dem das Hotel gebaut ist, noch immer CO2 speichert, trägt es zur negativen CO2-Bilanz der Holzverarbeitung bei. Das Hotel hat 17 Stockwerke und zwei Aussichtsplattformen. Wir sind bis nach oben gefahren und genossen die Aussicht über den See. Am Nachmittag hatten wir Freizeit und konnten uns die Stadt Gjøvik anschauen
Am Donnerstag fuhren wir nach Oslo, um dort das Norwegische Museum für Wissenschaft und Technik und das Norsk Folkmuseum zu besichtigen.
In letzterem hat uns besonders die Stabkirche von Gol aus der Zeit um 1200 n. Chr beeindruckt.
Die Kirche wurde aus Holzbalken gebaut und damit schloss sich für uns der Kreis der Holzgebäude.
Am Nachmittag hatten wir dann noch genug Freizeit, um uns die Stadt Oslo anzuschauen.
Am Freitag ging es dann noch einmal in die Lena-Valle-Upper School, wo bereits die Lehrer*innen mit
einer Evaluation der Woche auf uns warteten. Ein besonderes Highlight an diesem Tag war, dass wir
nun einmal selbst am Holz tätig werden durften: Wir schnitzten unsere eigenen Holzlöffel. Dabei haben
wir uns als recht talentiert erwiesen, denn es entstanden ein paar sehr schöne Exemplare.
Uns allen
hat diese Aufgabe sehr gefallen, wir hatten viel Spaß und zum Glück hat sich niemand verletzt (alle
Finger noch dran ).
Die selbstgemachten Holzlöffel fanden beim anschließenden Mittagessen direkt
Verwendung, da es Suppe gab.
Nach dem Mittagessen ging es dann in den nächsten Workshop, in dem
wir in internationalen Gruppen mithilfe von Holzstäben, Metallstäben, einer Heißklebepistole und
einer Säge ein Gebäude unserer Wahl konstruieren sollten. Dies sollte möglichst ein Gebäude sein, das
wir in Norwegen besichtigt hatten und einen Aspekt der nachhaltigen und fairen Produktion
widerspiegelt.
Nach anfänglicher Verunsicherung konnte jede Gruppe nach zwei Stunden ein äußerst
gelungenes Ergebnis präsentieren. Zum Abschluss der schönen Woche gab es dann noch ein
Abschiedsessen in der Schule.
Am letzten Tag unserer Erasmus+ Reise ging es schon früh morgens von unserer Jugendherberge in Gjøvik mit dem Bus zum Flughafen. Schweren Herzens mussten wir uns von den norwegischen,
polnischen sowie den italienischen Teilnehmer*innen und Lehrer*innen verabschieden.
Abschließend kann ich sagen, dass es ein wunderschöner aber zugleich auch ein sehr trauriger Tag war. Wir alle konnten gar nicht glauben, dass die Reise schon vorbei war und es am nächsten Tag schon wieder nach Hause ging.