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Woyzeck
Theaterkritik „Woyzeck“ 
„Ein guter Mord, ein schöner Mord, ein echter Mord“ 

                                      Am  Donnerstag, den 07.11.2024, besuchten wir, die Schüler*innen der 13. Klasse  
                                     des  OSZ  Luckenwalde, eine  Inszenierung von Georg Büchners Dramenfragment 
                                    „Woyzeck“ im Berliner  Ensemble. Das Stück begann um 10 Uhr und endete gegen  
                                    11.45 Uhr. 

Unter der Regie von Ersan Mondtag wurde eine mitreißende und zugleich unheimliche Interpretation dieses klassischen Werkes auf die Bühne gebracht. Das Stück bot einen tiefen Einblick in die psychologischen Abgründe der Hauptfigur, Woyzeck, und eröffnete gleichzeitig Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit sozialen und gesellschaftlichen Fragen. 

Die Besetzung des Stücks war bemerkenswert - alle Schauspieler, einschließlich derjenigen, die traditionell weibliche Rollen verkörpern - wurden von Männern gespielt. Das war vermutlich ein bewusster künstlerischer Schritt, der das gesellschaftliche Rollenverständnis hinterfragt. Die fast einzige weibliche Person im Stück, Marie, wurde von Gerrit Jansen gespielt. Durch diese Entscheidung wurde die Vorstellung traditioneller Geschlechterrollen aufgebrochen um so Raum für Diskussionen über Maskulinität und Feminität zu schaffen. Zugleich wurde durch diese Entscheidung ein Raum geschaffen, in dem Homophobie keinen Platz hat. Das Stück stellt die leidvolle Geschichte von Woyzeck, einem armen Soldaten, dar, der unter sozialer Ausgrenzung, der Untreue seiner Partnerin und Halluzinationen leidet. Seine Geliebte Marie, geht im Laufe des Stücks eine körperliche Beziehung zu einem anderen Mann ein, woraufhin Woyzecks Halluzinationen ihm sagen, dass er sie bestrafen solle. 

Die Inszenierung von Mondtag stellt diese innere Zerrissenheit und den psychischen Verfall Woyzecks auf eine sehr eindrucksvolle Weise dar. Zu Beginn des Stücks erklang ein Lied, welches von einem „guten Mord, schönen Mord, echten Mord…“ sprach. Während Woyzeck an einem See auf einem Steg sitzt und sichtlich von Halluzinationen geplagt wird, ist die Atmosphäre schon zu diesem Zeitpunkt von einer beunruhigenden Schwere geprägt. Die Bühnendekoration, die Mondtag wählte, verstärkte diese bedrückende Stimmung. Die Bühnenkulisse stellte einen Wald dar, in dem Zelte um ein Lagerfeuer herum aufgebaut waren. In den Dialogen zwischen Woyzeck und Andres, die sich im ersten Teil des Stücks am Lagerfeuer unterhalten, wird der Zuschauer Zeuge von Woyzecks zunehmendem Wahn – er spricht immer wieder von einer unheimlichen Stille, die durch seine halluzinierten Stimmen zerbrochen wird. Besonders auffällig bei dieser Inszenierung war die Technik des „Freeze“, bei der die Figuren im Hintergrund regungslos innehielten, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf das zentrale Geschehen zu lenken. 

Eine der eindrucksvollsten Leistungen erbrachte Maximilian Diehle, der die Rolle des Woyzeck verkörperte. Er spielte einen Woyzeck, der in ständiger Angst lebt, gepeinigt von den Autoritäten wie dem Hauptmann und dem Doktor, aber auch von den Stimmen in seinem Kopf. Diehle konnte die Verwirrung, das Elend und die schleichende Gewalt, die in Woyzeck brodelt, beeindruckend gut darstellen. Besonders bemerkenswert war, wie er die Zerrissenheit und den inneren Konflikt der Figur darstellte – als Zuschauer konnte man förmlich die körperliche und seelische Last spüren, die Woyzeck mit sich herumtrug. Auch die Darstellung des Tambourmajors durch Max Gindorff war überzeugend – er verkörperte die stereotype Männlichkeit mit einer gewissen Dominanz, durch die die Unsicherheit von Woyzeck wuchs. 

Die gesamte Inszenierung nutzte geschickt Licht- und Toneffekte, um die psychische Verfassung der Hauptfigur zu unterstreichen. Besonders am Ende des Stücks, nachdem Woyzeck mit seinen inneren Stimmen sprach und sich die Frage „Soll ich? Muss ich’s?“ stellt, wird der Zuschauer mit einem lauten Knall und einem grellen Licht überrascht, das vermutlich den Übergang zum Sonnenaufgang symbolisieren sollte. Dieser Moment, der gleichzeitig die finale Entscheidung Woyzecks markiert, war sowohl visuell als auch akustisch ein eindrucksvoller Höhepunkt der Inszenierung. Am Ende des Stücks trat eine Gruppe nackter, geschlechtsneutraler Figuren auf, deren genaue Funktion im Stück nicht eindeutig zu bestimmen war. Ihre Präsenz hatte eine verstörende und zugleich mystische Wirkung – möglicherweise stellten sie die Wahnvorstellungen von Woyzeck dar. Diese Figuren verstärkten die beklemmende Atmosphäre und animierten zu einer freien Interpretation. 

Insgesamt war ich von dieser Aufführung sehr beeindruckt. Die Schauspieler haben ihre Rollen hervorragend dargestellt und ich war fasziniert vom ganzen Geschehen. Außerdem gefiel es mir, dass die Schauspieler alle männlich waren, da so die standartisierten Rollenbilder aufgehoben wurden und dadurch ein gesellschaftliches Problem – Homophobie – keinen Platz finden kann. Besonders fasziniert hat mich die starke schauspielerische Leistung von Maximilian Diehle, der die Rolle von Woyzeck überwältigend gut darstellte. 

Das Theaterstück ist zweifellos eine gelungene, tiefgründige Auseinandersetzung mit den Themen der Macht, der sozialen Isolation, der Untreue und psychischer Krankheiten. Es spricht eine breite Zielgruppe an, sollte jedoch aufgrund der intensiven und teils verstörenden Inhalte, der komplexen Dialoge und der verstärkten Symbolik eher einem älteren Publikum (16+) empfohlen werden. Es verlangt eine gewisse Reife und ein Verständnis für die Vielschichtigkeit von Büchners Werk, das in dieser Inszenierung auf eine sehr moderne und zugleich zeitlose Weise thematisiert wird.

Emma Schwandt (BG 221)